Anschlagkette, Zurrkette, Spannkette, Kettengehänge & Krankette – Die wichtigsten Ketten im Überblick

In der Industrie, im Transportwesen und auf Baustellen sind Ketten unverzichtbare Helfer. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo schwere Lasten bewegt, gesichert oder fixiert werden müssen. Dabei haben sich verschiedene Kettenarten etabliert, die jeweils für spezifische Aufgaben konzipiert sind. Begriffe wie Anschlagkette, Zurrkette, Spannkette, Kettengehänge und Krankette begegnen Fachleuten täglich – doch ihre Unterschiede sind für Laien nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.

Im Folgenden erklären wir die wichtigsten Eigenschaften und Einsatzgebiete dieser Kettenarten.

Anschlagkette – die Grundlage für sicheres Heben

Die Anschlagkette ist eine hochfeste Kette, die vor allem zum Hebekette und Bewegen schwerer Lasten mit Kränen, Hebezeugen oder Winden verwendet wird. Sie besteht aus vergütetem Stahl und ist in unterschiedlichen Tragfähigkeiten und Nenngrößen erhältlich.

  • Einsatz: Maschinenbau, Stahlbau, Bauwesen, Schwerindustrie.
  • Vorteile: hohe Belastbarkeit, Temperaturbeständigkeit, lange Lebensdauer.
    Anschlagketten sind nach strengen Normen (z. B. EN 818) gefertigt und müssen regelmäßig geprüft werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Zurrkette – für zuverlässige Ladungssicherung

Die Zurrkette ist speziell für die Sicherung von Transportgütern entwickelt. Sie verhindert, dass Maschinen, Fahrzeuge oder Baumaterialien während des Transports verrutschen oder kippen. Im Gegensatz zu textilen Zurrgurten ist eine Zurrkette für besonders hohe Vorspannkräfte geeignet.

  • Typisches Zubehör: Ratschenspanner, Spannelemente, Haken.
  • Einsatzbereiche: Schwertransporte, Logistik, Landwirtschaft.
    Mit einer geprüften Zurrkette lassen sich auch extreme Belastungen sicher fixieren – ein entscheidender Faktor für die Verkehrssicherheit.

Spannkette – fester Halt durch Spannung

Eine Spannkette wird eingesetzt, um Lasten durch Zugkraft unter Spannung zu halten. Sie ähnelt in ihrer Funktion der Zurrkette, bietet aber noch mehr Möglichkeiten, die Spannung fein zu justieren.

  • Einsatz: Forstwirtschaft, Maschinenbau, Bauindustrie.
  • Besonderheit: durch Spannhebel oder Ratsche flexibel einstellbar.
    Ob beim Sichern von Baumstämmen im Forst oder beim Transport schwerer Geräte – Spannketten garantieren festen Halt und maximale Sicherheit.

Kettengehänge – flexibel und variabel

Das Kettengehänge besteht aus einer oder mehreren Anschlagketten, die an einer gemeinsamen Aufhängeöse befestigt sind. Je nach Ausführung gibt es einsträngige, zweisträngige oder viersträngige Kettengehänge.

  • Vorteil: gleichmäßige Lastverteilung, höhere Flexibilität.
  • Einsatz: Baukräne, Werkhallen, Fertigteilwerke.
    Durch die Mehrstrang-Ausführung können Lasten an mehreren Punkten angeschlagen und so sicherer transportiert werden.

Krankette – unverzichtbar auf dem Bau

Die Krankette ist speziell für den Einsatz mit Baukränen konzipiert. Sie verbindet den Kranhaken mit der Last und ist so ausgelegt, dass selbst tonnenschwere Bauteile sicher bewegt werden können.

  • Typische Lasten: Fertigwände, Betonträger, Stahlträger, Maschinen.
  • Anforderungen: extreme Robustheit, normgerechte Fertigung, regelmäßige Sicherheitsprüfung.
    Auf Baustellen gehört die Krankette damit zur Grundausstattung und sorgt für einen reibungslosen Ablauf beim Heben und Versetzen schwerer Bauelemente.

Fazit

Ob Anschlagkette, Zurrkette, Spannkette, Kettengehänge oder Krankette – jede dieser Kettenarten erfüllt eine präzise Aufgabe in der Lastenhandhabung und Transportsicherung. Gemeinsam tragen sie dazu bei, dass selbst schwerste Güter sicher, effizient und normgerecht bewegt werden können.

Wer mit Lasten arbeitet, sollte daher stets auf geprüfte Qualität und regelmäßige Kontrolle seiner Ketten achten. Nur so lassen sich maximale Sicherheit und Langlebigkeit gewährleisten.